Mittwoch, 24. September 2025

1. Bundesweites Woki-SHG-Moderatorentreffen in Potsdam, 19.09.-21.09.2025

Wir reisten am Freitagmittag von Dresden nach Potsdam und trafen uns dort mit Mitgliedern des Vereinsvorstands des Wochenkinder e.V. und Moderator/innen der Selbsthilfegruppen aus Berlin, Potsdam, Mecklenburg-Vorpommern, Leipzig, Gotha, Stuttgart & NRW im Bürgerhaus "Sternzeichen" zu einer Vorstellungsrunde. Über 20 ehemalige Wochenkinder, die derzeit mit der Gründung, Organisation oder der Moderation ihrer örtlichen Selbsthilfegruppe ehrenamtlich betraut sind, kamen zu diesem ersten überregionalen Arbeitswochenende und Erfahrungsaustausch zusammen.


Danach trafen wir uns in einem italienischen Restaurant zum Abendessen.
Für den weiteren Abend hatten unsere Potsdamer Gastgeber/innen eine öffentliche Lesung mit Anja Reich organisiert. Die Autorin stellte dort ihr 2023 erschienenes Buch "Simone" vor. Es wurden zahlreiche Fragen zum Schicksal des ehemaligen 
Wochenkindes Simone († 1996) gestellt, aber auch zur aufwändigen Recherchearbeit der in Berlin lebenden Journalistin. Ihre persönliche Betroffenheit von Simones Geschichte war dabei besonders eindrucksvoll spürbar. Sehr empfehlenswert in diesem Zusammenhang auch dieses Podcast-Interview mit ihr.


Am nächsten Morgen stellten die Moderator/innen jeweils ihre Selbsthilfegruppen vor und berichteten über ihre individuelle Sichtweisen und Ansätze bei der Gestaltung von Selbsthilfe. Dabei kamen Herausforderungen zur Sprache, wie die Beantragung von Fördergeldern, Überwindung von räumlichen Distanzen und Verteilung von Aufgaben. Hier könnt Ihr unsere Dresdner Präsentation einsehen und nachlesen.

Danach wurde der Wochenkinder e.V. noch einmal vorgestellt, mit seinen Aufgaben, Projekten und Visionen. Anschließend teilten wir uns in vier "Arbeitsgruppen" auf, zu den Themenfeldern: 1. Vereinsarbeit, 2. Öffentlichkeitsarbeit, 3. Kommunikation (SHGs untereinander und Verein zu SHGs) 4. Wissenschaft (historische Recherche). 

Jede Gruppe wurde zu einem ersten Brainstorming gebeten, um zu diesen Themen neue Ideen zu entwickeln und im besten Fall diese sogar schon anzuschieben. Hinterher wurden die ersten Ergebnisse allen im Plenum noch einmal vorgestellt. Daüber hinaus wurden bereits weitere Moderatorentreffen, auch an möglichen anderen Orten, sowie der damit verbundene Orga-Aufwand andiskutiert. 

Der inhaltlich kompakte und insgesamt für alle sehr anstrengende Samstag klang mit einem gemeinsamen Abendessen in einem japanischen Restaurant aus.

Am Sonntag schließlich kamen wir noch einmal zusammen, um ein Fazit der Veranstaltung zu ziehen. Das eigentliche Highlight bildete ein Workshop mit der Psychologin Katharina Kautsch, der ursprünglich mit dem Titel „Trauma: Was hat das mit uns Wochenkindern zu tun? Und bedeutet das „lebenslänglich“ oder (wie) wird man das wieder los?“ angekündigt war. Aufgrund der Fülle der Informationen an beiden vorangegangenen Tagen überwog jedoch bei den noch anwesenden Teilnehmer/innen der Wunsch nach praktischer Selbstfürsorge. Diesem wurde durch Katharina mit Entspannungsübungen und meditativen Fantasiereisen in bester Weise entsprochen. Nach und nach transformierten sich Müdigkeit und Anspannung - laut Feedback- & Abschiedsrunde - bei den meisten von uns, in ein angenehmes Gefühl freudiger Präsenz.

Einen kleinen Eindruck einer geführten Meditation von Katharina bekommt Ihr hier, welche aber nicht aus dem Treffen stammt, sondern aus dem Jahr 2021.

Rundum bereichert nach Dresden zurückgekehrt, senden wir von hier aus nochmals herzlichste Dankesgrüße an die Organisator/innen vom Wochenkinder e.V.  👏👏 für dieses intensive, informative und liebevoll gestaltete Potsdamer Treffen! 


Rico & Cornelia

Wochenkinder und die Diagnose der kPTBS (von Rico)

Nachdem ich Pete Walkers Buch  "(Komplexe) Posttraumatische Belastungsstörung- Vom Überleben zu neuem Leben." gelesen hatte, war ich überzeugt: Die Wochenkrippe hat in mir eine kPTBS ausgelöst. Dann las ich in Laurence Hellers Buch "Trauma heilen", dass in die Internationale Klassifizierung der Krankheiten (ICD) der 11. Ausgabe eben diese kPTBS mit aufgenommen worden war.

Das fand ich interessant und ich schaute mir den Eintrag 6B41 an. Die dortige Beschreibung der kPTBS zu Grunde liegenden Erfahrungen "z. B. Folter, Sklaverei, Völkermordkampagnen, lang anhaltende häusliche Gewalt, wiederholter sexueller oder körperlicher Missbrauch in der Kindheit" gingen aber im ICD-11 eher in eine ganz andere Richtung als die der "emotionalen Deprivation". 

Die Beschreibung der Symptome :"1) Probleme bei der Affektregulierung; 2) Überzeugungen über die eigene Person als erniedrigt, unterlegen oder wertlos, begleitet von Scham-, Schuld- oder Versagensgefühlen im Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis; und 3) Schwierigkeiten, Beziehungen aufrechtzuerhalten und sich Anderen nahe zu fühlen" trifft jedoch bei den ehemaligen Wochenkindern häufig den Nagel genau auf den Kopf.

Nun war ich etwas ratlos. Zusätzlich hatte ich gelesen, dass frühzeitige emotionale Deprivation in ein sogenanntes "kritisches Zeitfenster" fallen kann, in dem sich die Anlagen zur Empathie im Kleinkind entwickeln. War ich hier einer echten "Entwicklungsstörung" auf der Spur? Ein weiterer Artikel, den ich fand, relativierte diese Aussage jedoch: die Zeitfenster bleiben durch die Plastizität des Gehirns lange Zeit geöffnet, was fehlte, kann nachgenährt werden, wenn auch mit viel Aufwand und hinterbleibenden Schwierigkeiten. Bei Kindern gäbe es ausserdem kein aussagekräftiges statistisches Material (großangelegte Langzeitstudien) zu den Folgen von früher Vernachlässigung, manchmal aus ethischen, manchmal aus ideologischen Gründen. Hatte man Bowlby, Winnicott und Matějček vergessen?
Ein anderer Artikel schien das Dilemma zu bestätigen: Die psychologische Diagnostik des ICD und des DSM hatte und hat ihre Schwierigkeiten mit Traumata bei Kindern, da sich diese bei Kindern anders äussern als bei Erwachsenen. 

Um nun etwas Licht ins Dunkel zu bringen, fragte ich bei einer versierten Psychologin nach. Diese nannte mir einen neuen Begriff: Entwicklungstraumastörung. Diese bezieht sich speziell auf Symptome von Kindern nach traumatischen Erlebnissen, ist also kPTBS speziell für Kinder. Und hier findet man tatsächlich den Begriff Vernachlässigung! Die Entwicklungstraumastörung ist aber noch in der fachlichen Disskussion, deswegen wird auch bei Kindern meistens dann doch kPTBS/PTBS diagnostiziert, bzw. die Begriffe werden synonym benutzt. 

Was passiert aber nun mit Erwachsenen, die als Kind traumatische Erlebnisse hatten und deshalb Probleme haben? Solange sie diese Probleme erinnern können, was manchmal auch eine Zeit lang dauern kann und eventuell speziell geschulte Psychologen erfordert, kann auch hier die Diagnose kPTBS (oder PTBS) greifen. Wochenkinder aber erinnern sich meistens nicht an ihre Erlebnisse. Deswegen gilt die Wochenkrippe auch nicht automatisch als traumatisches Erlebnis mit bleibenden Folgen! 

Wochenkinder sind wohl aber empfänglicher für Traumata im späteren Leben, da sie einerseits wegen mangelndem Urvertrauen und schlechterer emotionaler Regulation weniger Resilienz entwickeln können. Andererseits erleben sie oft auch eine tendenziell schlechtere Behandlung durch ihre Eltern. Deswegen ist die Traumadiagnose bei Wochenkinder davon abhängig, ob sie nach der Wochenkrippe oder dem Wochenheim noch Traumata bekommen haben, über die sie sprechen können. Die Entwicklung einer kPTBS kann zwar auf traumatische Ereignisse in der Kindheit zurückgehen, bezieht sich aber diagnostisch auf Symptome im Erwachsenenalter.

Viel hängt hier auch von der Einstellung des jeweiligen Psychologen oder Traumatologen zum Thema Wochenkrippe ab. Wer also einen Traumatologen bzw. Traumaspezialisten aufsuchen möchte, sollte sich beim Erstgespräch oder bei der Terminvereinbarung darüber erkundigen, ob sich dieser/diese sich mit dem Thema Wochenkrippe und Entwicklungstrauma auskennen.

Die Behandlung der körperlichen Symptome, die von der frühkindlichen emotionalen Vernachlässigung zurückbleiben, wird wohl auch auf lange Sicht nicht von Kassen übernommen werden, weil sich diese Symptome nicht "gesichert" zuordnen lassen und oft auch individuell unterschiedlich sind. Sie passen also leider nicht in eine Schublade.

Empfohlen wurden mir noch die Bücher von Peter Fonagy wie: "Bindungstheorie und Psychoanalyse" und "Affektregulierung, Mentalisierung und die Entwicklung des Selbst" und das umfangreiche Werk von Karl Heinz Brisch. 

Vielleicht noch eine kleine logische Schlussfolgerung meinerseits:

Aus einem Bindungstrauma, welches die Wochenkrippe ja darstellt, entwickelt sich nicht automatisch eine Bindungsstörung und aus einer Bindungsstörung nicht automatisch eine Persönlichkeitsstörung. Einem Bindungstrauma folgt nicht notwendigerweise ein Entwicklungstrauma und aus einem Entwicklungstrauma wird nicht automatisch eine Entwicklungstraumastörung bzw. ein kPTBS. Alles hängt davon ab, welche Hilfe das betroffene Kind erhält und wie es mit dem Trauma umgehen kann und umzugehen lernt. 

Korrektur: Die ICD-11 ist übrigens noch nicht im deutschen Versicherungssystem gültig, das heißt, Diagnosen werden nach wie vor mit der ICD-10 verschlüsselt, in der die kPTBS nicht enthalten ist.  

Montag, 15. September 2025

Zusammenfassung des Zoom-Treffens zum Thema "Wünschen?" (28.08.2025)

Aus unserer Angebotsreihe "Wochenkinder Sachsen":

Am Beginn unseres Treffens gab es als "Warmup" eine erste kurze Wunschrunde. Die meisten der Wünsche bezogen sich auf eine gegenseitige Bereicherung und gemeinsamen Erfahrungsaustausch.

Schwierigkeiten, Wünsche auszusprechen

Als wesentlicher gemeinsamer Nenner dieses Zoom-Treffens erwies sich die grundsätzliche Schwierigkeit, eigene Wünsche klar zu formulieren und auszusprechen. Mehrere Teilnehmende berichteten, wie schwer es ihnen fällt, ihre Wünsche zu benennen. Dies ergäbe sich teilweise aus Unsicherheiten, inneren Begrenzungen oder der Angst, sich zu viel zu wünschen oder nicht verstanden zu werden. Diese Hemmungen wurzelten häufig in früheren Lebenserfahrungen, etwa in der Kindheit, in der Wünsche ignoriert, abgelehnt oder nicht ernst genommen wurden. Dadurch entstand eine Art Selbstzensur oder der Impuls, Wünsche gar nicht erst zu äußern, um Enttäuschungen oder Konflikte zu vermeiden.

Wünsche oder Bedürfnisse?

Die Diskussion zeigte, dass es zu Unsicherheiten und Verwechslungen zwischen Wünschen und Bedürfnissen kommen kann. Bedürfnisse wurden als grundlegender und oftmals schwerer zu benennen empfunden, weil sie Verletzlichkeit und Abhängigkeit offenbaren. Wünsche hingegen wirken oft zugänglicher, können aber ebenfalls mit inneren Konflikten verbunden sein. Für manche war es leichter, Wünsche zu formulieren als Bedürfnisse, da letztere als Schwäche oder Machtübergabe an andere erlebt wurden.

Kindheitserfahrungen und ihre Folgen

Kindheitserfahrungen spielten bei unseren Erzählungen eine zentrale Rolle im Umgang mit Wünschen. Viele berichteten von negativen Erfahrungen, wie abgelehnten oder ignorierten Wünschen, die Frustration, Enttäuschung und ein Gefühl der Ablehnung auslösten. Solche Prägungen können dazu führen, dass man später große oder tiefgehende Wünsche nicht äußert. Deutlich wurde auch, dass Wünsche nicht nur materielle Dinge betreffen, sondern ebenso emotionale Bedürfnisse nach Nähe, Anerkennung, Sicherheit und Frieden.

Wünsche als Sehnsüchte

Wünsche wurden auch als Ausdruck von Sehnsüchten verstanden, die sich oft auf Zugehörigkeit, Verständnis, Freiheit und Selbstverwirklichung beziehen. Sie spiegeln den Wunsch wider, das eigene Leben zu gestalten und sich selbst besser zu verstehen. Dabei spielen auch gesellschaftliche und familiäre Erwartungen eine Rolle, die den Raum für eigene Wünsche einengen oder beeinflussen können. Einige Teilnehmende äußerten den Wunsch nach mehr Raum, Leichtigkeit und Weite – sowohl im physischen als auch im psychischen Sinne.

Wie umgehen mit unerfüllten Wünschen?

Unerfüllte Wünsche führten zu Emotionen wie Enttäuschung, Angst, Wut und Frustration. Viele hatten gelernt, sich mit weniger zufrieden zu geben, um Enttäuschungen zu vermeiden. Zugleich wurde der Wunsch nach einem besseren Umgang mit diesen Erfahrungen deutlich – etwa durch eine versöhnliche Erzählweise, die negative Erlebnisse ohne Schuldzuweisungen integriert.

Vielschichtige Einflüsse der Familie

Familiäre Beziehungen, insbesondere die zu Eltern und Geschwistern, prägen stark, wie Wünsche erlebt und ausgedrückt werden. Neid, Eifersucht und unerfüllte Erwartungen spielten ebenso eine Rolle wie Projektionen elterlicher Wünsche auf die Kinder. Oft mussten eigene Wünsche zurückgestellt oder angepasst werden, um familiären Anforderungen gerecht zu werden. Dies hatte Auswirkungen auf das Selbstbild und die Fähigkeit, authentische eigene Wünsche zu erkennen und zu leben.

Im Erwachsenenalter verändern sich Wünsche. Sie werden differenzierter und komplexer. Wir reflektierten über die Kindheit und deren Einfluss auf ihre heutigen Wünsche und Bedürfnisse. Es entstand der Wunsch nach mehr Balance zwischen persönlichem Leben und familiären Verpflichtungen sowie nach mehr Raum für eigene Anliegen. Zugleich wurde Bescheidenheit als Strategie beschrieben, um Enttäuschungen zu vorzubeugen.

Rechtfertigung, Akzeptanz und Selbstwahrnehmung

Ein weiteres Thema war die Frage, warum Wünsche oft einer Rechtfertigung bedürfen. Kritisch wurde hinterfragt, weshalb Wünsche nicht einfach akzeptiert werden können, ohne Begründungen zu liefern. Die Forderung nach einem neuen narrativen Umgang mit Wünschen und der eigenen Lebensgeschichte wurde deutlich – einer Erzählweise, die weniger kritisch und mehr versöhnlich ist und Raum für Akzeptanz schafft. Der Wunsch wurde formuliert, offener und vielfältiger über die Wochenkindervergangenheit zu erzählen.

Mehrere Teilnehmende verbanden diese Wünsche mit dem tieferliegendem Bedürfnis, sich selbst besser zu verstehen und anzunehmen. Die Auseinandersetzung mit der eigenen Biografie, insbesondere mit schwierigen Kindheitserfahrungen, wurde und wird als Lernprozess erlebt, der Heilung und Normalisierung ermöglicht. 

Eine wichtige Frage, die das leibliche Spüren betraf, lautete: Wo in mir kann ich meine Wünsche wahrnehmen?

Rituale und Selbstfürsorge


Kurz vor Ende des Treffens wurde die Bedeutung von Ritualen wie Geburtstagen erörtert. Hier spiegelten sich persönliche Einstellungen und Wünsche wider, die sich im Laufe des Lebens bei den meisten von uns verändert haben. Für die Mehrheit stand weniger das "materielle" Feiern im Vordergrund, sondern das bewusste Erleben und Gestalten des Tages, verbunden mit mehr Selbstfürsorge. 


Insgesamt wurde der Austausch in der Gruppe als bereichernd erlebt, da er neue Denkanstöße und Aha-Momente eröffnete. Im Mittelpunkt standen gegenseitige Anregung, Unterstützung und das Gefühl, verstanden zu werden. Besonders der geschützte Rahmen ermöglichte es, Wünsche und Bedürfnisse auszusprechen – trotz aller Schwierigkeiten bei ihrer Formulierung.


In einer abschließenden Runde wurden weitere Folgethemen für unsere nächsten Zoomtreffen am 30.10. und 04.12.25. beraten und abgestimmt.

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Ich möchte an dieser Stelle noch zwei weitere Anregungen ergänzen:

Erstens: statt direkt zu fragen, "Was wünsche ich mir?" kann es leichter sein, sich diese Fragen zu beantworten: 

Was mag ich? 
Wo bin ich gerne?
Bei wem bin ich gerne? 
Welche Dinge benutze ich gerne? 
Worüber denke ich oft nach? 
Wovon "tagträume" ich häufig? 

Zweitens: Zum Thema Trauma und Wünsche möchte ich auf Eugen Drewermanns tiefenpsychologische Deutung des Grimmschen Märchens „Das Mädchen ohne Hände“ verweisen. Seine "2. Sommervorlesung 2023: Märchen als Therapie" - hier in diesem Videobeitrag - sei dazu allen Interessierten wärmstens empfohlen.

(Rico)

Mittwoch, 10. September 2025

Dresdner Wochenkinder: News 3/2025

Liebe Wokis,

es ist Ernte-Dank-Zeit 🌽🎋 🍐. Mit Blick auf die Herbstwochen teilen wir mit euch unseren persönlichen Dank und die Früchte unserer sommerlichen Zusammenkünfte als Selbsthilfegruppe.

Stöbert gern durch neue Blogbeiträge, merkt euch kommende Termine vor, macht bei einer kurzen Umfrage mit – und lasst euch von ein paar besonderen Extras inspirieren, die vielleicht zur richtigen Zeit kommen.

Wir sagen Danke! 🌻🌻🌻
  • an Jana, unsere Gruppengründerin
  • allen fünf Teilnehmer/innen unserer ersten "Sommerschreib-Blogwerkstatt" 
Lesenswert: Neue Blog-Einträge  
eine Auswahl der Eindrücke und Reflexionen zu unseren letzten Treffen (Präsenz & online):
Termine - September bis Dezember 2025 
September
  • Sa, 20.09., 15.00 Uhr: Woki-Selbsthilfetreffen
Oktober
  • Di, 17.10., 17.00 Uhr: Woki-Stammtisch
  • Do, 30.10.,16.30 Uhr: ZOOM-Treffen „Wochenkinder Sachsen“
November
  • Fr, 07.11., 10.00 Uhr: Kreativgruppe „WG 6“ 
  • Sa, 08.11., 15.00 Uhr: Schreib-Workshop "Sich finden lassen" mit Schreibtrainerin Annegret Mühl, Anmeldung hier
  • Sa22.11., 15.00 Uhr: Kreativ-Workshop "Novemberbunt" mit Kunsttherapeutin Ilka Arnhold, Anmeldung hier
  • Sa, 29.11., 10:00 - 15:00 Uhr: 13. Selbsthilfetag der KISS, Neues Rathaus Dresden, Rathausplatz 1, Plenarsaal (Eingang Goldene Pforte), Informationen hier.
Dezember
  • Do, 04.12., 16.30 Uhr: ZOOM-Treffen „Wocherkinder Sachsen“
  • Fr, 05.12., 10.00 Uhr: Kreativgruppe „WG 6“ 
  • Mo, 15.12., 16.00 Uhr: Woki-Stammtisch-Jahresausklang: Führung mit Una durch die "Neustadt" mit anschließendem gemeinsamen Glühteeumtrunk.
Weitere Infos und Anmeldung hier möglich
Eine Termin-Vorschau auf 2026 siehe hier.
Bundesweite Treffen siehe unter www.wochenkinder.de/aktuelles

Wir fragen Euch!

Seit  April 2023 fragen wir bei jedem neuen Mitglied unserer SHG nach, in welcher Wochenkrippe es untergebracht war. Eine erste Auswertung veröffentlichen wir demnächst auf unserem Blog.

Jetzt starten wir eine neue Umfrage:
„Warum kamst du in die Wochenkrippe bzw. ins Wochenheim?“ 

Wir freuen uns über eure Antworten! Hier geht’s zur 👉 UMFRAGE

EXTRA: Video-, Literatur- & Selbsthilfetipps 

„Die Vergangenheit können wir nicht ungeschehen machen. Aber wir können dem Kind in uns begegnen – mit Mitgefühl, mit Wärme, mit einem Ja. Und manchmal reicht genau das, um eine Wunde in eine Narbe zu verwandeln.“ – Sibylle Fünfstück

Für Fragen, Anregungen oder neue Impulse schreibt uns gern – auch über das Kontaktformular, rechts unten auf unserem Blog.

Herzliche Grüße, Euer Orga-Team der SHG "Dresdner Wochenkinder"

Sommerschreib-Blogwerkstatt 2025 / 5. Zusendung

Mit dieser fünften, vor allem ermutigenden wie mutigen Zusendung beenden wir unsere Veröffentlichungen zu unserer Sommerschreib-Werkstatt 2025 "Reflexionen ehemaliger Wochenkinder":

"Ihr Lieben ... der Sommer zeigt sich von seiner besten Seite und gibt den Spätzündern der Sommerschreibwerkstatt noch die Gelegenheit, ein bisschen Farbe rein zu bringen. Da ich die anfängliche Aufforderung etwas zu wörtlich verstanden habe, fühlte ich mich kaum angesprochen. Außer ein paar wertvollen Gedanken und Reflexionen, die ich in einem Büchlein notiere, ist die hohe Kunst des Schreibens und Dichtens nicht so mein Ding. Schon aus dem Ferienlager gab es von mir hauptsächlich Bildgeschichtchen ;).  

Als waschechtes Wochenkind kann ich euch nur versichern, mit allen Wassern der Wochenkrippe gewaschen worden zu sein. Was heißt, ich fühle und ticke ganz ähnlich wie ihr, will darauf jedoch an dieser Stelle nicht näher eingehen. 
Nur soviel sollt ihr wissen: ich stecke seit Beginn diesen Jahres in einer heftigen Krise (leider nicht zum ersten Mal) und hatte mir bereits professionelle Hilfe gesucht, ... als ich mich für Mitte November '24  im Rahmen unseres Veranstaltungsprogrammes "ferne nähe" zum Kreativworkshop "Wachsen" anmeldete.  
Ich malte seit ein paar Jahren nach Lust und Laune (wieder) ... probierte einiges aus und hatte vor allem die Acrylfarbe für mich entdeckt. Im Workshop durften wir uns im freien absichtslosen Malen (Ausdruckmalen) ausprobieren und ich erfuhr ganz nebenbei, dass es sich um eine Therapieform in der Kunsttherapie/Ergotherapie handelte. Die Therapeutin hatte ich somit schon mal kennenlernen dürfen, also verlor ich keine Zeit und meldete mich bei ihr an.
Nun bin ich seit Jahresbeginn in einer kleinen Therapiegruppe und fand meinen "Ausdruck" auf einem quadratmetergroßem Stück Packpapier, in Acryl mit Spachtel aufgetragen.
Inzwischen ist daraus eine Art "Bilder-Geschichte" geworden, die meine innersten Eindrücke, Erkenntnisse, Erfahrungen, Momente, Symbole und vor allem Gefühle zum Vorschein brachten. Da wir hier unter uns sind, möchte ich sie mit euch teilen ... es ist mein persönlicher Weg, ich bin mittendrin und will euch und mir gern Mut machen, weiter zu gehen.  
Herzliche Grüße eure Sabine F."

Liebe Sabine, wir danken dir sehr für diese einzigartige Gelegenheit und Inspiration 💖. Gemeinsam wechseln wir nun vom leisen Lesen deiner Zeilen zum stillen Betrachten dieser bewegenden Reise durch 21 Bilderwelten - mit dir wandelnd vom "Wirbel" ... bis zum ... "mutig bleiben".

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    © Sabine F.

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Die Links zu allen weiteren Zusendungen zur "Sommerschreib- & Kreativ 😉 -Werkstatt 2025" findet Ihr in unserem aktuellen Newsletter 3/2025

Einladung zur Kreativwerkstatt für ehemalige Wochenkinder

"Novemberbunt - Licht & Farben für die Seele"

Liebe Wokis, 
Ihr seid herzlich eingeladen zu einer "Kreativen Auszeit" 🎨 mit Ilka Arnhold, Kunsttherapeutin aus Leipzig,

am Samstag, dem 22.11.2025, von 15 Uhr bis 17 Uhr (Treffpunkt in der Dresdner Altstadt wird nach Anmeldung bekanntgegeben) 

Nur wenige nennen den November ihren Lieblingsmonat – zu grau, zu kalt, zu nass … Viele fürchten diese Nebel- und Nieseltage auch. Gerade in dieser Zeit kann es guttun, mit Farben und Kreativität einen Gegenakzent zu setzen.

Mit kleinen Impulsen und schönem Material lädt Ilka Euch ein, diesen besonderen Monat zu würdigen, „novembrige“ Gefühle auszudrücken und vielleicht auch zu wandeln. Lebensfreude im November!

Die Erfahrung zeigt: Kreatives Tun wie Malen, Zeichnen oder Gestalten, kann wohltuend sein und der Seele neue Kraft schenken. 

An diese gemeinsame Ressource knüpfen wir an und nehmen uns Zeit für eine kleine kreative Auszeit. 

Einfach ankommen und willkommen sein, ohne Erwartungen, lasst Euch inspirieren! Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.


Anmeldungen: bitte per E-Mail an dresden@wochenkinder.de – ab sofort möglich!

Montag, 8. September 2025

SHG-Treffen, 19.07.2025

Unser viertes diesjähriges Präsenztreffen begann in den Räumen von jungagiert e.V. mit einem schönen Willkommensgruß: Blumen, Getränke und die herzliche Gastfreundschaft gaben uns gleich das Gefühl, am richtigen Ort zu sein.



Zum Ankommen wagten wir ein kleines Sommer-Spiel: Was hat unser Vorname mit einem Urlaubsland zu tun? Und wo kommt er eigentlich her? Diese Erinnerungsreise in die eigene Namensgeschichte brachte uns ins erste Erzählen und durchaus ins abenteuerliche Gefühl des Staunens.


Danach öffneten wir den Raum füreinander: Wir stellten uns noch einmal kurz vor, beschrieben, wie wir gerade da sind, und sammelten mitgebrachte Anliegen, Wünsche und Themen. 



Gemeinsam schauten wir, was heute "obenauf" liegt und was für weitere Treffen aufgehoben werden sollte. Mit dem Satz „Ich gebe weiter an …“  kam jedeR von uns zu Wort, bis alle gehört worden waren.

Unsere mitgebrachten Impulse, Wünsche & Fragen: Buchtipps, Empfehlung für eine Workshop-Referentin zum "Inneren Kind" für 2026, Wie lerne ich zu Entscheidungen stehen? Wie ist die rechtliche Situation bei der Anerkennung von Schwerbehinderung durch frühkindliche Traumata? Wie kann die SHG als gemeinsame Kraft bei Anerkennungsverfahren helfend unterstützen? Ist "Aufopferung" ein Muster der Wochenkinderprägung? Wie gehe ich positiv mit Mangelerfahrungen (z.B. Hunger, Bedürfnisse nach Nähe) um? Wie unterscheiden wir die kollektiven von individuellen biografischen Erfahrungen voneinander? Welche Erfahrungen gibt es mit "Ersatzeltern"? Fortgesetztes Interesse am Austausch zu Körpertherapien, siehe SHG-Treffen vom 23.05.25, Wie finde ich einen guten Therapeuten? ...

Die Auswahl eines gemeinsamen Themenschwerpunktes erwies sich zunächst als gar nicht so einfach. Letztlich entschieden wir uns via Abstimmung dafür, erste Gespräche über Urvertrauen, Bindung und Bindungsstörung miteinander zu führen.



In kleinen Dreiergruppen erkundeten wir eigene Erfahrungen, fanden Bilder und Worte für das, was uns gerade beschäftigt oder aufgrund der frühen Prägungen durch die Wochenkrippe belastet. Eine kurze Pause beendete diese Runden und führte im Anschluss im Plenum die Gesprächsfäden wieder zusammen. 


Zu unsere eigenen Überraschung bemerkten wir, dass jede Gruppe andere Aspekte und neue Gedankenansätze einbrachte und wie daraus zugleich ein gemeinsamer Teppich wuchs.



Zum Abschluss fragten wir uns: 

  • Welche alltagstauglichen Strategien zur Selbstbewältigung und -regulation (Coping) haben wir als ehemalige Wochenkinder bereits entwickelt? 
  • Welche therapeutischen Wege haben uns geholfen, tiefgreifende Bindungsstörungen oder -Traumata zu bearbeiten - und vielleicht sogar in heilsame Beziehungsfähigkeiten zu verwandeln? 
  • Was lässt sich aus dem "Wochenkinder-Rucksack" mit neuen Augen oder in anderer Weise betrachten?


Und schließlich:

  • Welche Themen oder Fragen haben uns in diesem Treffen besonders berührt und an welche wollen wir beim nächsten Mal wieder anknüpfen? 

Unsere Abschiedsrunde endete mit der Einladung zu einem wertschätzenden persönlichen Feedback sowie einem Ausblick auf nächste Zusammenkünfte unserer SHG:


Kreativgruppe „WG 6“ am 1. August & 5. September

Woki-Stammtisch am 21. August

Zoom-Treffen „Wochenkinder Sachsen“ am 28. August

Präsenz-Treffen am 20. September


Informationen und Anmeldung hier


(Cornelia)

Meditationen, Einschlafhilfen, etc.

Geborgenheitsmeditation von Katharina Kautsch  Geführte Meditationen von Kirsten Tofahrn  Geführte Meditationen von Karin Wolf  Geführte Med...