Samstag, 1. März 2025

Kreativgruppe "WG 6" 2025

Wir lassen uns inspirieren, Gedanken, Erinnerungen und Gefühle authentisch und spontan auszudrücken – mit Worten, Bildern oder anderen künstlerischen Impulsen. Gemeinsam wollen wir schreiben, bloggen, malen, experimentieren und gestalten ...

@ SHG Wochenkinder Dresden

Unsere diesjährigen Treffen

  • erster Freitag im Monat, 10.00-13.00 Uhr, (außer Feier- oder Brückentage)
  • Anmeldung und Treffpunkt auf Anfrage an dresden@wochenkinder.de  
👉 SAVE THE DATE!
  1. 03.01.25
  2. 07.02.25
  3. 07.03.25
  4. 04.04.25
  5. 06.06.25
  6. 04.07.25
  7. 01.08.25
  8. 05.09.25
  9. 07.11.25
  10. 05.12.25

Ausstellung "ferne nähe", Dresdner Kunsthaus Raskolnikow, 01.11.-14.12.2024

Das Rahmenprogramm zur Dresdner Ausstellung "ferne nähe. Reflexionen ehemaliger Wochenkinder", die im Kunsthaus Raskolnikow mit einhelliger Resonanz stattfand, kann hier noch einmal online nachgelesen werden ...

Freiwillige aus unserer SHG waren ehrenamtlich in der Ausstellungsjury vertreten und halfen bei der Durchführung der Begleitveranstaltungen mit. Mit Genehmigung der in der Ausstellung mitwirkenden Künstler/innen freuen wir uns, in unserem BLOG einige Impressionen und ausgewählte Reflexionen ehemaliger Wochenkinder veröffentlichen zu dürfen.

Für das Plakat der Ausstellung wurde ein Foto aus der ehemaligen Wochenkrippe "Schneewittchen" im Kinderdorf Halle-Neustadt verwendet, (siehe dazu auch die Fotoimpressionen hier im BLOG von Nicole Kunad sowie der Artikel "Schneewittchen und die 1000 Kinder" aus der DDR-Zeitschrift "Für Dich" von 1977). Das Foto selbst stammt von Juliane Vowinckel.

©  SHG Wochenkinder Dresden

Die Eröffnung mit Dr. Heike Liebsch, Mitinitiatorin der Wochenkinderforschung, Iduna Böhning, Kuratorin und Leiterin des Galerie Raskolnikow, und vielen Interessierten am 01.11.24:

© SHG Wochenkinder Dresden

Einen Eindruck von der Ausstellung und Atmosphäre der Galerie Raskolnikow:
 
© SHG Wochenkinder Dresden

Aus dem „Gästebuch“ der Ausstellung:


„23.11.24

Ein unerwartet tiefgründiger und schwermütiger Einblick, fast schon eine einnehmende Zeitreise in ein vergangenes "Subsystem", welches heutzutage zurecht zwiegespalten und kritisch betrachtet wird.

Vielen Dank für diese Möglichkeit!“


„28.11.24

Wie ein paar Ausstellungsstücke so viel bewirken können. Eine sehr gelungene Ausstellung. Danke, dass es sichtbar gemacht wird.“


„30.11.24

Die Ausstellung in Rostock habe ich leider verpasst. Dann hat mir meine liebe Freundin aus Abi-Zeiten, hier lebend, die Infos zur Ausstellung nach H. geschickt. Obwohl gerade in einer schwierigen Lebensphase (meine Mutter ist schwer krank und „kommt" in den nächsten  Tagen „ins Heim“) !!! was wohl meine inneren Prozesse - noch nicht die dazugehörigen Gefühle - aktiviert …. es hat ihn ja damals auch gegeben, diesen TAG, an dem ICH  „ins Heim“ (in die Wochenkrippe …) „gekommen“ bin.

Wer entschied das? Mit welchen Gefühlen? - Jetzt aktuell entscheidet mein Vater. Jahrelang war ich der Meinung, dass ich diese Verantwortung meiner Mutter zuordne.

Jetzt stellen sich „NEUE“ Fragen, Denkrichtungen …

So viele „blinde Flecken“, genauso wie die Collage mit den Auszügen aus dem Impfausweis hier: innerhalb meiner (durch meine Therapeutin angeleierten) Recherche habe ich früher wohl mal dort nach Adressen geschaut, um konkrete Orte (2 Wochenkrippen, 1 Wochenkindergarten bis ich 5 Jahre alt war) herauszufinden …ABER: Sie sind aus meinem Gedächtnis verschwunden; wenn ich den Impfausweis lese, sehe ich die Orte (Stempel) NICHT!!!

Das werde ich sofort, wenn ich zu Hause bin, tun, reinschauen + lesen!

Die „WERKE“ hier in dieser kleinen Ausstellung knüpfen bei mir an so VIELEN Ebenen an, ich finde mich in ihnen wieder, wie ich mich sonst FAST NIE in jemanden oder in etwas wiederfinden …. und anknüpfen kann!

Ich bin sehr bewegt + sehr dankbar für diese Werke/Ausstellung und habe mehr gefunden, als ich erhoffte. DANKE ...“


„05.12.24

Danke für diese vielsagende Ausstellung und dass ich an dem Forschungsprojekt im letzten Jahr teilnehmen konnte. Es ist alles Aufarbeitung …

Auch ich wurde mit 8 Wochen in eine Wochenkrippe gegeben und nach 3  Jahren ging es dann in den Kindergarten (von früh bis abends) und danach in den Hort. Mindestens 10 Jahre fremdbetreut.

Aber es wurde mir immer als völlig normal hingestellt. Es ging halt nicht anders… Mutti im Handel tätig, Vati im Schichtdienst. Das war eben so am Wochenende. Endlich zu Hause, wurde ein Spaziergang an der Wochenkrippe vorbei gemacht. Da wollte ich mit viel Theater in dieses Haus. Alle fragten sich, was das soll und machten mir noch Jahre später Vorwürfe deswegen. Findet den Fehler! Vielleicht war das mehr mein Zuhause geworden? 

Als Jugendliche fragte ich mich immer wieder, was mit mir nicht stimmt. Ich kaute an den Fingernägeln, „spielte“ mit den Jungs und hatte so viel Wut im Bauch. 

Als ich meine „Muttihefte“ las, musste ich weinen. Warum nur? 

Ich habe selbst vier Kinder und hätte es nie übers Herz gebracht, sie abzugeben. Ich blieb zu Hause. Über 20 Jahre. 

Mit meiner Mutti konnte ich nie richtig darüber reden. Da wurde sie ungehalten und machte mir Vorwürfe.

Danke, dass Ihr das hier tut. Ich habe in meinem Leben Gott gefunden, und dadurch konnte ich vieles loswerden und aufarbeiten, doch alles nicht. Mir fehlt die Vergebung …“


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Dieser exzellent verfasste Artikel zur Ausstellung wurde uns nachträglich vom Autor Fabian Schwitter zur Verfügung gestellt: "Kinderbetreuung als Staatsräson. Wochenkrippen in der DDR". Vielen Dank dafür!

"Selbst als Kind"


© Sabine Grahl

Regina Grahl

Selbst als Kind, Öl auf Leinwand

Ein Schrei der Verzweiflung. Und dann das Weinen, davor oder danach. Als Kind habe ich bei dem geringsten Anlass geweint. Aus Angst vor Schelte. Sofort war jedes Mal der Gedanke da: oh je, ich habe etwas falsch gemacht, dafür werde ich ausgeschimpft. Wenn ich heute kleine Kinder weinen höre, jämmerlich, verzweifelt, drehen sich mir Herz und Seele um. Ich wünsche der Welt keine weinenden Kinder mehr.

Ohne Titel


© Mario Borrmann

Mario Borrmann

Ohne Titel, Grafik

Collagrafie ist ein Druckverfahren, bei dem Materialien auf ein starres Substrat geklebt oder versiegelt werden, um eine Platte zu erstellen. Nach dem Einfärben wird die Platte zu einem Werkzeug zum Drucken des Designs auf Papier oder ein anderes Medium. Die Arbeit entstand am 30. April im Rahmen eines Workshops in der Kreativen Werkstatt Dresden e.V., Bürgerstraße 50 unter Leitung von Anja-Alexandra Kaufhold (Malerin).

„Circle of Life"



© Sabine Franke

Sabine Franke

„Circle of Life" Intuition, Mischtechnik; Aquarell mit Wachs
Beim Malen begebe ich mich mit meinem kleinen (Wochenkrippen-) Kind auf eine gemeinsame Entdeckungsreise. Dankbar für diese Verbindung, probiere ich seit etwa 7 Jahren, so unkonventionell wie möglich, Farben, Techniken, Strukturen, Untergründe und Werkzeuge aus. Dabei entstand Intuitives, Abstraktes, Buntes, spontan und in Prozessen. Nicht nur ein lieb gewonnenes Hobby fand sich, vielmehr noch: IDENTITÄT.

"Mutter war schon immer fort"


    © Regina Grahl

Regina Grahl

Mutter war schon immer fort, Öl auf Leinwand

Mutter hat entschieden. Ob Vater dazu eine Meinung hatte oder äußerte, weiß ich nicht. Es wurde in der Familie nie viel geredet. Erst als ich ca. 40 Jahre war, sagte Mutter mir, dass ich mit sechs Wochen in die Wochenkrippe kam. Jeden Freitag, wenn sie mich abholte, war ich krank. Sie sagte, dass sie mich deshalb nach einigen Wochen nicht wieder dort hingebracht hat. Wir haben nie eine herzliche Beziehung miteinander gehabt. Das Bild soll die Verlassenheit darstellen, die jedes Mitglied dieser Familie betraf.

"Sehnsucht"


    © Katrin Benthin

Karin Bethin

Sehnsucht, Acryl

Meine Wochenunterbringung ab der 6. Lebenswoche im Jahr 1952 in Berlin Buch spiegelt sich in diesem Werk wieder. Auch wenn ich es erst vor 2 Jahren richtig begriffen habe. Ich male oft gefühlsmäßig, lasse die Farben und Formen sich finden. So entstand auch dieses Bild mit einem Spachtel und Acrylfarbe. Der Blick zum Fenster. Wann kommt die Mutti? Doch das Fenster ist zum Herausschauen für mich viel zu hoch. So bleibt mir nur die Sehnsucht!

Meditationen, Einschlafhilfen, etc.

Geborgenheitsmeditation von Katharina Kautsch  Geführte Meditationen von Kirsten Tofahrn  Geführte Meditationen von Karin Wolf  Geführte Med...